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Lanz gebashe hin, Wagenknecht und Petition her – was sich da gerade bezüglich des Moderators abspielt ist ein Paradebeispiel dafür, wie blauäugig und unwissend “klassische” Medien immer noch mit “diesem Internet” umgehen. Da wird schnell von “Shitstorm” gesprochen, es werden sogar vermeintlich Experten herangezogen und alles spitzt sich zu auf das Thema “Anonymität im Internet”. So musste ich mit erschrecken bei Westart hören und sehen, dass Personen im Schutze der Anonymität des Internets ihrem Ärger Luft machen und ungestraft auf Personen der Öffentlichkeit verbal einprügeln.
Anonym? Wirklich?
Mir stellt sich jedoch die Frage, was denn da so “anonym” ist? Nehmen wir zunächst einmal die Petition “Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag!“, welche den Ball ja ins Rollen gebracht hat. Ohne jetzt nachgezählt zu haben, sehe ich hier immer noch mindestens 50% der Unterzeichner, die sich öffentlich zu ihrer Unterschrift bekennen. Zweites Beispiel: Facebook. Auch hier kann ich mich leider weniger auf Statistiken als auf meine Erfahrung berufen, aber die Nutzung von Klarnamen im Sozialen Netzwerk und keinesfalls von “anonymen” Pseudonymen scheint mir doch am verbreitetsten zu sein. Soll heißen: Auch hier wird nicht anonym gebasht sondern klar erkennbar und öffentlich.
Nicht dass mich jetzt jemand falsch versteht: Ich sehe ein, dass man trefflich über den Sinn und Zweck der Petition streiten kann und stelle mir auch die Frage, ob das alles wirklich so wichtig ist, dass über 200.000 Menschen eine Petition gegen einen Moderator aber nur 30.000 gegen die Vorratsdatenspeicherung unterschreiben. Was mir aber gehörig gegen den Strich geht, ist der Umgang der klassischen Medien mit diesem Thema und deren medial Verkürzung auf “Lanz anonym an den Pranger stellen”.
